H. Eule

Wilthener Straße 6, 02625 Bautzen, Germany 🇩🇪
Founded/Born - Closed/Death 1872 - ???
Still active? yes
Email kontakt@euleorgelbau.de
Webpage https://www.euleorgelbau.de/

Hermann Eule Orgelbau Bautzen
Hermann Eule Orgelbau Bautzen
Rechtsform GmbH
Gründung 1872
Sitz Bautzen, Deutschland
Leitung Anne-Christin Eule
Dirk Eule
Branche Musikinstrumentenbau
Website https://www.euleorgelbau.de

Stammsitz in der Wilthener Straße 6 in Bautzen

Geschäftsanzeige im sächsischen Amtskalender 1917

Firmenschild in Dröda

Firmenschild in Mehltheuer

Firmenschild in Görlitz
Das Unternehmen Hermann Eule Orgelbau GmbH wurde am 26. Januar 1872 als Orgelbauunternehmen gegründet und trat damit die Nachfolge einer langen, seit dem 16. Jahrhundert belegten Orgelbautradition in Bautzen an. Mit über 40 Mitarbeitern ist sie (Stand 2022) die zweitgrößte deutsche Orgelbaufirma.[1]


Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Konzert- und Kirchenorgeln
3 Werke (Auswahl)
4 Anmerkung
5 Literatur
6 Weblinks
7 Einzelnachweise
Geschichte
Gründer der Firma war Hermann (August) Eule (* 4. Januar 1846 in Löbau; † 27. Juli 1929 in Bautzen), Sohn des Instrumentenbauers Carl August Eule. Er war von 1864 bis 1868 Lehrling bei Leopold Kohl in Bautzen und arbeitete in seinen Wanderjahren vor 1872 als Geselle bei Carl I Voigt in Halberstadt und bei Balthasar Schlimbach in Würzburg.[2] Als Hermann starb, führte seine Tochter Johanna (1877–1970) das Geschäft weiter, da der einzige Sohn Georg 1918 gefallen war.[3] Ihr Adoptivsohn Hans Eule übernahm 1957 das Unternehmen von seiner Mutter und führte es bis 1971.

Nach seinem frühen Tod führte seine Ehefrau Ingeborg (1925–2017) die Firma durch schwierige Zeiten: Im Jahr 1972 wurde der zuvor schon mit staatlicher Beteiligung arbeitende Betrieb enteignet. Doch „weil die Orgelbauer dem Staat Devisen brachten, hatte Ingeborg Eule gute Karten für Verhandlungen.“[4] Allein von 1961 bis zum Tod von Hans Eule 1971 exportierte die Firma nämlich 29 Orgeln in die BRD und baute sie dort auch auf,[5] was immer im Spannungsfeld zwischen den sehr restriktiven Reisebestimmungen der DDR sowie der Angst der Behörden vor Republikfluchten einerseits und dem Devisenhunger der DDR andererseits geschah.[6] Das Unternehmen konnte ohne wesentliche Einschränkungen weiterarbeiten und firmierte zunächst unter dem Namen VEB Orgelbau Bautzen, der Familienname wurde später wieder eingefügt.[7] Wegen des Vorrangs von devisenbringenden Exportaufträgen waren für inländische Kirchgemeinden zuletzt Wartezeiten von bis zu 14 Jahren auf eine neue Orgel aufgelaufen. Orgeln galten in der DDR – trotz des spannungsreichen Verhältnisses zwischen Kirche und Staat – als „Bevölkerungsbedarf“ und wurden subventioniert.[8] Hatte Firma Eule 1989 noch Aufträge für 13 Jahre im Voraus, brachen diese mit dem Niedergang der DDR 1990 nahezu vollständig weg. In diesem Jahr wurde der Betrieb reprivatisiert und hielt sich bis zur Besserung der Situation etwa zwei Jahre lang hauptsächlich mit dem Bau von Hausorgeln über Wasser.[4]


Die 1968 aus der Unikirche gerettete Orgel steht jetzt in der Peterskirche.
Geschäftsführer waren bzw. sind von 1987 bis 2005 Orgelbaumeister Armin Zuckerriedel (* 1942, seit 1970 im Betrieb) und seit 2006 Ingeborgs Enkelin Anne-Christin Eule.[Anm 1] Ab 2008 war auch Jiří Kocourek, der diese Funktion 2013 an Dirk Eule, den Ehemann von Anne-Christin, übergab, Geschäftsführer. Jiří Kocourek fungiert seitdem als künstlerischer Leiter, als technischer Leiter wirkt Orgelbaumeister Christoph Kumpe, seit 1978 im Betrieb und seit Jahren als Konstrukteur und Werkstattleiter tätig.

Ingeborg Eule erhielt 2006 den Sächsischen Verdienstorden – „auch dafür, dass es ihr gelungen war, Teile der Orgel aus der Leipziger Universitätskirche St. Pauli zu retten.[Anm 2] Die Universitätskirche wurde 1968 gesprengt, weil sie dem Neubau des Universitätscampus im Wege stand.“[4] Wenige Tage vor der Einweihung der Konzertorgel am 8. September 2017 im Dresdner Kulturpalast verstarb Ingeborg Eule.

Konzert- und Kirchenorgeln
Heute werden neben Neubauten vor allem Restaurierungen historischer Orgeln durchgeführt. Die Firma sieht sich dabei der großen sächsischen Orgelbautradition des Gottfried Silbermann verpflichtet. Zu DDR-Zeiten wurde eine transportable Konzertorgel entwickelt, die in einem Trabant-Kombi zu den Spielorten gebracht werden konnte. Sie wurde häufig anstatt eines Cembalos für den Basso Continuo eingesetzt.

Unter der Leitung des Firmengründers entstanden 173 Orgeln, darunter als größtes Instrument die Bautzener Domorgel von 1910 mit 62 Registern auf drei Manualen und Pedal.[3] Allein in Sachsen wurden um die 400 Orgeln von Hermann Eule und seinen Nachfolgern gebaut, von denen ein großer Teil erhalten ist (Stand: 2017).[9] Das Unternehmen stellt neben Kirchenorgeln auch Orgeln für Bildungseinrichtungen her, unter anderem die Orgeln im Konzertsaal der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig, in der Samuel Rubin Academy of Music in Tel-Aviv (beide 2002), die Unterrichtsorgel der Universität Mozarteum in Salzburg (2007) und die Konzertorgel im großen Saal der Stiftung Mozarteum in Salzburg (2010).[10]

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https://www.euleorgelbau.de/de/startseite/
https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Eule_Orgelbau_Bautzen

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